Metastasierter Triple-negativer Brustkrebs

Vitamin C verlängert Überlebenszeit und verbessert Lebensqualität

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Hochdosiertes intravenöses Vitamin C adjuvant zur Chemotherapie zeigte in einer retrospektiven Kohortenstudie signifikante Effekte.

Das triple-negative Mammakarzinom (TNBC) macht 10–15% der jährlichen Neudiagnosen aus und gilt als eine Hochrisikoerkrankung. Der Name beruht auf dem Fehlen von Östrogen- und Progesteronrezeptoren. Die Bildung des humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors Typ 2 (HER2) ist ebenfalls nicht ausgeprägt. Deshalb steht keine spezifische, zielgerichtete Therapie zu Verfügung und die Chemotherapie ist die Therapie der Wahl. Das Tumorrezidiv-Risiko zwischen dem ersten und dem dritten Jahr nach einer Therapie ist hoch und ebenso die Mortalitätsrate in den ersten fünf Jahren. Das heißt, die Prognose bei metastasiertem Triple-negativem Brustkrebs ist häufig schlecht. 

Studiendesign und Vitamin-C-Dosierung

In einer retrospektiven Datenerhebung evaluierten Ärzte die Effekte von hochdosiertem intravenösem Vitamin C (1 g/kg Körpergewicht pro Infusion) bei Frauen mit fortgeschrittenem TNBC Stadium IV. Die Wissenschaftler bildeten zwei Gruppen mit jeweils 35 Patientinnen, die sich nur in der adjuvanten Verwendung von Vitamin C unterschieden und in Bezug auf Alter, Menopausenstatus und Metastasenbildung keine Unterschiede aufwiesen. Alle Patientinnen erhielten Gemcitabin und Carboplatin – je nach Zustand 2 bis 8 Zyklen. In der Vitamin-C-Gruppe erhielten die Patientinnen zusätzlich zu diesen beiden Zytostatika 12 Vitamin-C-Infusionen pro Chemotherapiezyklus á 28 Tagen. Patientinnen in der Vitamin-C-Gruppe erhielten zwischen 13 und 150 Infusionen. Der Median lag bei 100 Infusionen, d.h. die Hälfte der Frauen in der Vitamin-C-Gruppe bekamen insgesamt zwischen 100 und 150 Infusionen. Dokumentiert wurde das Ansprechen des Tumors laut RECIST 1.1-Kriterien, die progressionsfreie Überlebenszeit, das Gesamtüberleben, das Auftreten von Nebenwirkungen und die Lebensqualität mittels des Karnofsky-Index während der ersten zwei Chemotherapiezyklen (Ou, Zhu et al. 2020). 

Vitamin C i.v: Deutlich verlängertes Überleben

Sowohl die progressionsfreie als auch die gesamte Überlebenszeit waren in der Vitamin-C-Gruppe signifikant verlängert. Das progressionsfreie Überleben lag bei Vitamin C bei 7 Monaten versus 4,5 Monate in der Kontrollgruppe; die Gesamtüberlebenszeit lag bei 27 Monaten in der Vitamin-C- und 18 Monate in der Kontrollgruppe (p < .05). Es gab allerdings keine signifikanten Unterschiede bzgl. der Tumorkontrollrate gemäß den RECIST.1.-Kriterien. Die 3-Jahres-Überlebensrate in der Behandlungsgruppe betrug 40 %, verglichen mit nur 14,3 % in der Kontrollgruppe. In der Behandlungsgruppe hatten 14,3 % der Patienten eine Überlebenszeit >3 Jahre, während keiner der Patienten in der Kontrollgruppe länger als 3 Jahre überlebte. 

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Vitamin C i.v. Rückgang der Tumormarker

In der Vitamin-C-Gruppe waren nach 2 Behandlungszyklen die Tumormarker CEA, CA19-9, CA125 und CA15-3 signifikant niedriger als vor der Behandlung (p < 0,05). Währenddessen kam es in der Kontrollgruppe zu keinen Veränderungen bei den Tumormarkern vor und nach der Behandlung.

Vitamin C i.v.: bessere Lebensqualität und weniger Chemotherapie-bedingte Nebenwirkungen 

Der Karnofsky-Index gibt die symptombezogene Einschränkung der Aktivität, Selbstversorgung und Selbstbestimmung bei Krebspatienten an. Er reicht von maximal 100 Prozent (keinerlei Einschränkungen) bis zu 0 Prozent (Tod).  In der Vitamin-C-Gruppe stieg der Karnofsky-Index während der 2 Behandlungszyklen signifikant an (87,7 ± 4,9 vs. 78 ± 4,1, p < 0,0001). Das heißt die Lebensqualität besserte sich in der Vitamin-C-Gruppe – trotz systemischer Chemotherapie.  In der Kontrollgruppe kam es zu keinen Veränderungen. Damit hatten Patientinnen in der Vitamin-C-Gruppe nach der Behandlung einen deutlich besseren Karnofsky-Index (P < 0,0001).  Auch die Inzidenz von Grad III-IV-Nebenwirkungen war in der Vitamin-C-Gruppe signifikant geringer als in der Kontrollgruppe (p < 0,05). Dies betraf vor allem:  Leukopenie: 14,3 % versus 25,8 % Anämie: 11,5 % versus 20 % Thrombozytopenie 17,2 % versus 31,4 % Dies deutet darauf hin, dass Vitamin C i.v. die Inzidenz von Nebenwirkungen während der Chemotherapie signifikant verringert, die Verträglichkeit verbessert und somit den erfolgreichen Abschluss der gesamten Chemotherapie ermöglicht. 

Fazit:

Vitamin-C-Infusionen adjuvant zur systemischen Chemotherapie verlängerten die Überlebenszeit bei Patientinnen mit metastasiertem Triple-negativem Brustkrebs. In der Vitamin-C-Gruppe verbesserte sich die Lebensqualität trotz begleitender Chemotherapie und die hämatologische Toxizität war deutlich geringer.   A Retrospective Study of Gemcitabine and Carboplatin With or Without Intravenous Vitamin C on Patients With Advanced Triple-Negative Breast Cancer

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Literatur: Ou, J., X. Zhu, H. Zhang, Y. Du, P. Chen, J. Wang, C. Peng, S. Bao, X. Zhang, T. Zhang and C. L. K. Pang (2020). „A Retrospective Study of Gemcitabine and Carboplatin With or Without Intravenous Vitamin C on Patients With Advanced Triple-Negative Breast Cancer.“ Integrative Cancer Therapies 19.

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